26. Februar 2018

Hyggelig auf Lastenrädern

In der Kolbstraße, Ecke Heusteigstraße betreibt Anne Pelzer  seit drei Jahren ihren Laden speziell für Lastenräder aus Dänemark und Holland. 

Hyggelig ist ein dänisches Wort, das eigentlich unübersetzbar ist und für alles genommen wird, was Wohlbefinden verbreitet. So wie das Lastenrad-Fahren. Verschiedene Lastenradtypen können hier in aller Ruhe ausprobiert werden, bis das Richtige gefunden ist. Dazu gibt es eine ausführliche Beratung.

Gewebetreibenden bezahlt das Landes-Verkehrsministerium einen Zuschuss in Höhe der Hälfte (bis zu 4.000 Euro) der Anschaffungskosten für ein E-Lastenfahrrad. Als ich Anfang Februar dort war, hatten gerade zwei Imker die verschiedenen Lastenräder getestet. Der Stuttgarter Gemeinderat hat im Herbst ebenfalls eine Förderung für den privaten Kauf von Lastenrädern beschlossen.
Es dauert allerdings noch eine Weile, bis feststeht, wie viel es als Zuschuss gibt, weil zunächst ein Bundeszuschuss abgerufen werden muss. In anderen Städten hat sich gezeigt, dass Zuschüsse beim Kauf eines Lastenrads (das in der Regel um die 5.000 Euro kostet) dazu führen, dass auf einmal sehr viele Lastenräder anstelle von Autos unterwegs sind. Für Autokäufe hat es ja in der Vergangenheit enorme Zuschüsse (staatliche Subventionen) gegeben und gibt es noch (etwa beim Kauf eines E-Autos), es ist also dringend an der Zeit, dass die in jedem Fall umweltfreundlichere Alternative zum Auto, das Fahrrad und Lastenfahrrad ebenfalls für eine gewisse Zeit subventioniert wird.

Ich muss zugeben, dass ich vor allem das MIK 1 von Butchers & Bikes aus Kopenhagen (knapp 5.400 Euro) mit Elektrounterstützung faszinierend finde. Es hat drei Räder, legt sich aber anders als andere Dreiräder in die Kurven. Auch dieses Rad braucht eine kurze Eingewöhnungszeit, dann erweist es sich als sehr wendig und nett. Es hat eine stufenlose NuVinci-Schaltung, einen Bosch-Motor, einen abschließbaren Stauraum und vorne eine Tür, damit die Kinder ein- und aussteigen können. Und weil die Tür aus Acryl ist, können die Kinder auch rausgucken. Am Lenker befindet sich eine Feststellbremse, man kann das Rad aber auch aufbocken, damit es gerade steht.

Im Angebot auch der Urban Arrow Family, ein zweirädriges Lastenrad mit E-Motor aus den Niederlanden (knapp 4.000 Euro). Und das christiana Modell Light, ein robustes Lastenrad (ca. 3.500 Euro) ebenfalls aus Dänemark.



Das Geschäft befindet sich in einem Eckladen. Es hat drei Stufen, so wie viele Fahrradläden in Stuttgart. Aber fürs Rein- und Rausfahren gibt es ja Rampen. Im Laden abends dann Tetris mit den Fahrrädern, bis wieder drin stehen. Alles Routine.

Heute Abend stellt sich Anne Pelzer übrigens im Zweirat vor. Und zwar im RaDhaus Stuttgart Ost am Stöckachplatz, 18 Uhr.

(Anmerkung: Ich bekomme kein Geld für Berichte über Gewerbetreibende. Mir ist bewusst, dass andere Fahrradhändler sich ärgern könnten, wenn ich ein Geschäft durch einen Bericht für ein paar Tage hervorhebe. Deshalb mein Angebot: Wenn ein Händler oder eine Händlerin in Stuttgart mit einem besonderen Angebot fürs Fahrräder oder Radfahrende aufwarten kann, dann setze er oder sie sich mit mir in Verbindung.)





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