25. Juni 2013

Gut gemeint, aber eine Falle!

An der Ampel Silberburg/Schlosstraße gibt es etwas, was man sich für alle Haltelinien an Kreuzungen wünscht, an denen ein Radler auch mal links abbiegen möchten.

Die Radhaltelinie vor der Haltelinie für Autofahrer. Wenn auch Autofahrer das nicht ganz einsehen. "Ist doch kein Radfahrer da!", erklärt er mir. "Doch ich bin jetzt da, denn auf dem Radweg kann ich vorfahren, auch wenn Sie da schon stehen." - "Ach so, ja."

Leider ist das hier nicht zu Ende gedacht. Und deshalb sehr gefährlich. Es ist eine Falle für Radfahrer.
Denn ist die Ampel schon grün, wenn ich auf dem Radweg angeradelt komme, und möchte ich die Grünphase mitnehmen, muss ich mich vor den Autoverkehr auf die Fahrbahn werfen. Das sollte ich aber nicht tun. Ich muss auch bei grün halten, absteigen und warten, bis die Autos durchgerast sind. Da fühle ich mich dann doch gelinde verarscht.


Und so sieht es an der Kreuzung Silberburg-/Rosenbergstr. aus. (Sogar mit Drücker für Radfahrer.)
Diese Lösung halte ich für besser. Eine Kombination beider ist ideal. 

Klar, man spürt die Anstrengung der Stadt, Radlern etwas zu bieten. Aber auch hier ist es wie überall in Stuttgart. Es gibt keine Kompromisse zwischen Rad- und Autoverkehr. Der Autoverkehr behält immer dort den Vorrang, wo es für beide zu eng ist. Der Rest sind kosmetische Spielereien, die wie hier den Radfahrer sogar noch zusätzlich in Gefahr bringen, weil er die Situation falsch interpretieren könnte. 


1 Kommentar:

  1. Zum 2. Foto:

    Nur ein Schutzstreifen, allerdings dem Bußgeldkatalog nach ebenfalls benutzungspflichtig.

    Rechtsabbiegende Autofahrer kommen von links den Radfahrern in die Quere, weil sie sie übersehen. Die vorgezogene Aufstellfläche nützt dem Radfahrer gar nichts, der sie erst erreicht, wenn die rechtssabbiegenden Autos schon Grün haben. Wenn schon Schutzstreifen, dann wenigstens so breit (die Verwaltungsvorschrift kennt keine Maximalbreite), dass Autofahrer ihn mitbenutzen müssen (und auch dürfen, weil dann Bedarf besteht). Die nötige Breite wäre übrigens Abstand der Radfahrer zum Gehweg plus Radfahrerbreite plus Überholseitenabstand 0,8 m + 0,6 m + 1,5 m = 2,9 m, fast so breit wie ein Fahrstreifen. Dann wäre klar, dass Auto und Fahrrad nicht nebeneinander passten. So verleitet er Autofahrer dazu, ohne ausreichenden Seitenabstand neben Radfahrern zu fahren.

    Friedhelm Waitzmann, Stuttgart, <publicJJJJMM.fwnsp@spamgourmet.com>

    Bitte JJJJ durch das Jahr und MM durch den Monat des Datums der Kontaktaufnahme ersetzen.

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