29. September 2013

Gefährliche Radampeln, zum Dritten

Radampeln sind für Radler besonders gefährlich, weil sie urplötzlich auftauchen und von uns jäh einen Konzeptwechsel verlangen. Meistens nämlich überqueren wir Straßen auf für Radler freigegebenen Fußgängerüberwegen. Wir verhalten uns wie Fußgänger.

Wie Fußgänger schauen wir auf die Ampel auf der anderen Straßenseite. Wird das Zeichen grün, fahren wir los. Radampeln stehen aber an unserer Bordsteinkante. Und es gibt mehrzügige Überwege, wo auf der nächsten Verkehrsinsel für Radler eine Ampel steht und der Blick voraus nach Gegenüber oder auf eine Fußgängerampel tödlich sein kann.


Das ist beispielsweise in Cannstatt an der Badstraße zur Rosensteinbrücke der Fall. Wer vom Neckardamm kommt und den auch Richtung Max-Eyth-See weiterfahren will, muss hier rechts runter und hält an einer gemeinsamen Fußgänger- und Radlerampel: Blick auf die andere Straßenseite. Wird die Ampel grün, radeln wir los und landen an einer Radampel. Die ist nur in den ersten Sekunden grün. Wer etwas später kommt, schafft es noch über die Fußgängerampel, sollte dann aber dringend sehen, dass die Radlerampel inzwischen auf Rot gesprungen ist. Das ist dann besonders schwierig, wenn man die Radfahrer vor einem hinüberradeln sieht. Man folgt ihnen automatisch.

Das passiert sehr oft, weil die Ampel übersehen wird. Wir sind ja mit dem Blick voraus auf die andere Straßenseite orientiert. 

Radlerampeln sollten stets parallel zu konkurrierenden Lichtzeichenanlagen geschaltet sein, entweder parallel zu den suggestiven Fußgängerampeln oder parallel zu den Ampeln für Autofahrer. Eigentlich  sollten sie nur an Fahrbahnen stehen, die von Autofahrern benutzt werden, nie in irgendeiner Form an Überwegen, die den Charakter von Fußgängerüberwegen haben. Das ist einfach saugefährlich. Dass da nicht öfter was passiert liegt, meines Erachtens daran, dass Radler gewohnt sind, nicht so sehr auf Verkehrszeichen zu achten, sondern mehr auf den Verkehr, und sich überall auf eigene Verantwortung durchzuschlängeln. Wir wollen doch aber gerade erreichen, dass Radler Verkehrszeichen und rote Ampeln beachten. Das gelingt nur, wenn sie sinnvoll platziert sind. Wenn sie einleuchten.



2 Kommentare:

  1. Tschuldigung, ich bin auch Radler, aber so viel Grips kann man jedem zutrauen, daß er dann halt auf die kleine Radlerampel auf der hiesigen Seite schaut. Die erkennt jeder. Ich kenne die Stelle und hab da noch nie Probleme gesehen.

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  2. Also ich habe da schon massenweise Radler weiterfahren sehen, während die Autos starteten. Dann Gehupe und Gebremst, Radlerflucht über Straße und Gehweg. Wer sich auskennt, sieht die Ampeln, wer solche Strecken zum ersten Mal fährt, übersieht sie leicht. Habe ich an mir und an anderen Radlern immer wieder beobachtet.

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