8. Juli 2013

Hirn-Jogging im Schilderwald

Nur wer sich auskennt, kann alles richtig machen. Wer zum ersten Mal eine Strecke fährt, macht Fehler. 

Nicht immer ist auf Anhieb verständlich, was uns Schilder sagen wollen. Das gilt vor allem für Schilder, die den Radverkehr betreffen. Ein Radfahrer ist aber ebenso in Bewegung, in Fahrt, wie ein Autofahrer. Schilder sollten sofort eingängig sein. Die Beschilderung für Radfahrer ist das nicht. 

Dass das Schild "Radweg" hier auf dem Fußweg steht, während der Radweg auf der anderen Seite der geparkten Autos anfängt, ist zwar kurios (und nicht logisch), aber man sieht den Radweg ja sofort.

Aber hier müssen Radfahrer, die auf der Fahrbahn die Hofener Straße entlangkommen, links abbiegen, um dann linksseitig der Wagrainstraße auf dem Fußweg hinauf zu radeln. Abgesehen davon, dass ein Linksabbiegen eine zusätzliche Gefahr darstellt (sie biegen hier auch noch auf eine Radstrecke ein, wo Radler von links hinten kommen), erscheint das Schild auf den ersten Blick eher den Autofahrern als Warnung zu dienen. Wenn Sie links abbiegen, kreuzen Sie einen Radweg. So mancher Radler mag auch nicht einsehen, warum er die Straße plötzlich verlassen soll.


Kommt man die Hofener Straße entlang, sieht das so aus. Es gibt viele Pfeile, die nach links weisen. Eine Warnung für den Autofahrer "Achtung Radfahrer", ein Schild für ein Lokal, und dahinter, etwas verdeckt von Ästen der Hinweise für Radler, dass sie ebenfalls links rüber müssen.

Und auch hier habe ich erst eine Weile nachdenken müssen, bevor mir klar geworden ist, was diese Ansammlung Zeichen mir als Radlerin bedeuten will. Das Schild, das mir sagt, dass ich an der Kreuzung (Rotebühlstr.) vorn nicht auf der Fahrbahn links abbiegen darf, steht ziemlich weit hinten, während ich anfahrend schon begreifen muss, dass der Gehweg Fußgängerzone ist, ich aber vorn auf dem Gehweg über die Fußgängerampeln fahren soll, wenn ich links über die Kreuzung will.

Schilder sind bei komplizierten Verkehrsverhältnissen kein guter Weg, zu erklären, was man tun soll. Sie sind einmal für den Autoverkehr entwickelt worden. Aber sie beschreiben nur schlecht die abrupten Änderungen im Fahrkonzept, das sie von Radlern fordern: Eben noch sollte er fahren wie ein Autofahrer unter Autos, im nächsten Moment soll er sich wie ein Fußgänger unter Fußgänger bewegen, zwischendurch mal Radler sein. Und für alles gibt es eine andere Struktur von Schildern, die nicht immer in Blickrichtung hängen.


1 Kommentar:

  1. Übrigens muss die Radlerin den Fahrradweg (mit Schild) nicht nehmen. Allgemein sagt man, wenn der Radweg über 5 Meter weg von der Fahrrichtung ist oder wenn ein Grünstreifen ihn von der Straße trennt, dann muss kein Radler, der auf der Straße fahren will, den Radweg nehmen.

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